Wie entsteht Wirksamkeit in
gemeinsamer Führung?

Co-Leadership bezeichnet eine Führungsstruktur, in der zwei oder mehr Personen gemeinsam und kooperativ Führungspositionen innehaben und sich die Verantwortung, die Entscheidungsbefugnis und die Rechenschaftspflicht für die Ausrichtung und den Erfolg eines Teams, einer Abteilung, einer Organisation oder eines Projekts teilen. In einer Co-Leadership-Konstellation arbeiten die Führungskräfte zusammen, um ihre jeweiligen Stärken, Fähigkeiten und Fachkenntnisse zu nutzen, um gemeinsame Ziele zu erreichen und Herausforderungen zu bewältigen.
— Oxford HR

Jede*r von uns ist Führungs-Kraft - im eigenen Leben, in formeller Position, im Verein oder Ehrenamt, in temporären Projekten und insbesondere im Inneren.
Co-Lead lädt ein, dich bewusst an das Steuer zu setzen und in deine Führungskraft zu gehen.

Co-Leading wird wirksam, wenn sich die Beteiligten äußere und innere Strukturen vergegenwärtigen und diese im Alltag nutzen:

Äußere Strukturen nutzen wir, um den Alltag zu organisieren und die Herausforderungen systematisch und effizient anzugehen. Äußere Strukturen sind:

- Vereinbarungen, die uns in unseren Entscheidungen leiten. Vom gemeinsamen Leitbild über ein Selbstverständnis hin, welche Mechanismen wir im Falle von Konflikten oder beim Beenden der Zusammenarbeit nutzen.

- Meetingstrukturen im Alltag, die Klarheit schafft, dass wir erreichen was wir gemeinsam anstreben.

- eine gemeinsame Identität nach außen: Aufteilung der Rollen und Zuständigkeiten, Ansprechpartner im Team, temporäre Aufgabenverteilung

Tragfähige Strukturen werden entworfen, erprobt, verworfen, angepasst und vereinbart. Eine Rechtsform sichert lediglich das Ergebnis ab, nicht die gelebte Praxis.

In ehrlichen, reflektierten Räume wachsen Vertrauen, Bewusstsein, Übung und Mut im Umgang mit der Zusammenarbeit im Arbeitsalltag.


Die Wahl meiner äußeren Strukturen prägt das Ergebnis.
Beispiel: in konventionelle Meetingstrukturen ist Beteiligung begrenzt (Vortrag) oder ohne Ergebnisorientierung (Diskussion). Diese konventionellen Strukturen eignen sich nur für wenige Aufgaben, die im Co-Leading auftreten. Beziehungsaufbau noch zum Innovieren oder um Konflikte lösen.

Innere Strukturen helfen uns zu reflektieren, unser Verhalten zu steuern und in Beziehungen aufzubauen, die wir uns wählen. Um innere Struktur aufzubauen, brauchen wir:

  • Bewusstsein,
    die subjektive Erfahrung, gewahr zu sein durch den Zugang zu Informationen sowie zur subjektiven Qualität einer Erfahrung

  • Praxis,
    bewusste Veränderung wird über neue verkörperte Erfahrung im Jetzt hergestellt (Realität), nicht über Gedanken im Kopf (Fantasie)

  • Unterscheidungen,
    Klarheit über Konzepte ermöglichen sprachlichen Austausch und schaffen eine neue Realität und neue Möglichkeiten

Innere Strukturen sind subjektiv und prägen zugleich den gemeinsamen Raum. Innere Strukturen bauen wir auf,um

  1. Vertrauen zu gewinnen und zu erzeugen

  2. statt reaktiv zu agieren, bewusst zu fühlen und Handlung zu wählen

  3. Entscheidungen klar zu treffen

  4. Verhalten zu verändern und die Verbindung zu gestalten.